Risiko Altersarmut - Frauen im Fokus/ Situation Alleinerziehender

Am Mittwoch, 15. Juli 2015 fand im Rathaus Wiesbaden die Fachveranstaltung "Risiko Altersarmut - Frauen im Fokus/ Situation Alleinerziehender" statt, an der 85 Interessierte teilnahmen. Die Veranstaltung richtete sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.

In ihrem Inputreferat "Alleinerziehende Mütter im Bereich des SGB II" stellte Dr. Cordula Zabel vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die Situation von Alleinerziehenden am Arbeitsmarkt in Hessen dar. In Hessen ist die Gruppe der alleinerziehenden Presonen in den Jahren 1996 bis 2012 um 27 Prozent gestiegen. Fast jede fünfte Familie mit minderjährigen Kindern ist eine sogenannte "Ein-Eltern-Familie". Insgesamt handelt es sich bei der Familienform Allerinziehend um ein Frauenphänomen; rund 90 Proezent der Alleinerziehenden sind weiblich. Im Vergleich von alleinerziehenden Müttern und Müttern in Paarbeziehungen konnte festgestellt werden, dass beide Gruppen etwa gleich häufig erwerbstätig sind.
Dabei sind Alleinerziehende insgesamt häufiger in Vollzeit erwerbstätig (26%) als  Mütter in Paarbeziehungen (16%).  Frau Dr. Zabel führte weiter aus, dass Mitglieder von Alleinerziehendenhaushalten trotz der hohen Erwerbsquote in Vollzeit annährend viermal so häufig armutgefährdet seien wie Mitglieder von Zwei-Eltern-Haushalten.

In ihrem Abschlussfazit und hinsichtlich des Handlungsbedarfes befürwortet Frau Dr. Zabel einen weiteren Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur, die es Alleinerziehenden erleichtern kann, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen bzw. auszuweiten. Frau Dr. Zabel verwies darauf, dass die Arbeitszeiten in vielen Berufsfeldern eine zeitlich möglichst flexible Kinderbetreuung erfordern und dass familienkompatible betriebliche Arbeitszeitmodelle die Erwerbstätigkeit von Eltern erleichtern. Auch die Erwerbstätigkeit im Niedriglohnbereich führe meist nicht zu einer Beendigung des ALG-II-Bezugs. Hier ist die Frage, ob und in inwieweit Qualifizierungsmaßnahmen, die sich an den Bedarfen Alleinerziehender orientieren, zu höheren Löhnen führen? Im Anschluss wurden die Ergebnisse und die Handlungsfelder diskutiert.

Die gesamte Studie vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung können Sie hier nachlesen.

Im Anschluss wurden zwei Arbeitsgruppen gebildet, die gemeinsam in den Dialog zu den unterschiedlichsten Fragestellungen gingen:

Im ersten Dialogforum wurden Risiken, Chancen und Ressourcen von Alleinerziehenden im Erwerbsleben unter Leitung und Input von Beate Lunk (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt/ Kommunales Jobcenter) sowie Monika Draheim (Fallmanagement für Alleinerziehende/ Kommunales Jobcenter)  mit allen Anwesenden diskutiert.

Die Ergebnisse der Diskussion wurden festgehalten, um darzustellen, wie der Weg für Alleinerziehende in eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit aussehen und gelingen kann.

 

Im zweiten Dialogforum stellten Dr. Rabea Krätschmer-Hahn (Sozialplanerin im Amt für Soziale Arbeit) und Gabi Bues (Geschäftsführerin im Ortsverband Frankfurt vom Verband der alleinerziehenden Mütter und Väter e.V.) die Rechtlichen Rahmenbedingungen und die finanzielle Lage von Alleinerziehenden - insbesondere hinsichtlich familienrechtlicher Unterhaltsansprüche, Besteuerung von Einkommen und den Ausstiegsmöglichkeiten von Alleinerziehenden durch voranngige Leistungen - vor. Die Präsentation zum Thema folgt.

 

Vor der Abshlussrunde, bei der die Ergebnisse/ Handlungsfelder und Ideen des Vormittags aufgegriffen und disktutiert wurden, stellten Angela Obst (Gleichstellungsbeauftragte der NASPA) das Konzept der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Mapnahmen verantwortlicher Personalpolitik vor.

 

Den Presseartikel zur Veranstaltung finden Sie hier.

 

Organisationsteam 15.07.2015 Andere

Das Orgnaistationsteam und die Referentinnen des Fachtages.

Vordere Reihe: Monika Draheim (Fallmanagement für Alleinerziehende/ Kommunales Jobcenter), Dr. Cordula Zabel (IAB), Angela Obst (NASPA), Beate Lunk (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt/ Kommunales Jobcenter) und Birte Siemonsen (Kommunales Frauenreferat)

Hintere Reihe: Juliane Philipp-Lankes (Kommunales Frauenreferat), Dr. Rabea Krätschmer-Hahn (Sozialplanerin im Amt für Soziale Arbeit), Dr. Christian Fischer (Evangelisches Dekanat/ Sozialpfarramt) und Karin Knaup (Amt für Soziale Arbeit, Sozialplanung)

 

 

 

 

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